Was ist Osteopathie?
Der Begründer der Osteopathie ist Andrew Taylor Still, der 1828 in Virginia geboren wurde.
Er wurde Arzt, interessierte sich aber immer auch sehr für die Technologie, Evolutionstheorien, Spiritualität und erarbeitete sich umfassende Kenntnisse über die Anatomie. Nach seiner Entdeckung über das Prinzip von Ursache und Wirkung verlässt er den Pfad der traditionellen Medizin und gründet den Begriff der Osteopathie.
1892 eröffnet Still in Kirksville, Missouri, die erste Osteopathieschule.
Seit jener Zeit hat sich die Osteopathie kontinuierlich weiterentwickelt, in den USA, ebenso wie in Europa und anderen Teilen der Welt.
Osteopathie ist eine Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Die osteopathische Behandlung erfolgt ausschließlich mit den Händen. Der Patient wird in seiner Gesamtheit betrachtet – zum einen in der Einheit von Körper, Geist und Seele und zum anderen in seiner körperlichen Einheit auf allen Ebenen.
Osteopathie ist eine manuelle diagnostische und therapeutische Annäherung an die Dysfunktionen der Gelenk- und Gewebemobilität. Die angewandte Therapie strebt eine Reharmonisierung der Mobilitätsverhältnisse und Bewegung der anatomischen Strukturen an und baut auf die körpereigenen Selbstheilungs- und Regulierungskräfte.
Der Ansatz der Osteopathie
Das Prinzip der Osteopathie bezieht sich zum einen auf die Beweglichkeit des Körpers in seiner Gesamtheit, zum anderen auf die Eigenbewegungen der Gewebe, der einzelnen Körperteile und Organsysteme sowie deren Zusammenspiel. Jedes Körperteil, jedes Organ benötigt zum optimalen Funktionieren viel Bewegungsfreiheit.
Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen aus Sicht der Osteopathie zunächst Gewebespannungen und darauf folgend Funktionsstörungen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus aus Sicht der Osteopathie nicht mehr kompensieren – es entstehen Beschwerden.
Beim Forschen nach den Ursachen der Beschwerden im menschlichen Körper stehen eine Strukturstörung und die daraus resultierende Fehlfunktion im Vordergrund. Diese so genannte somatische Dysfunktion gilt es aufzuspüren und zu beheben. Die Osteopathie behandelt demzufolge keine Krankheiten im eigentlichen Sinne, sondern Bewegungsstörungen im weitesten Sinne.
Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen. Den Zusammenhang stellen die Faszien her, dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine große Körperfaszie bilden. Bewegungseinschränkungen und Fehlfunktionen können sich aus Sicht der Osteopathie über die Faszien verbreiten und sich an einem anderen Ort des Körpers durch Beschwerden zeigen.